„Revolutionär denken, aber evolutionär handeln“
Berlin, den 2. Februar 2023. Auf dem Hauptstadtforum ging es im Januar 2023 um Persönliches (Nachfolge), Strategisches (Innovationsfinanzierung) und Praktisches (Recruiting). In den Berliner Locations Kulturbrauerei und Maschinenraum begegneten sich Nachfolger und Familienunternehmerinnen zum gemeinsamen Austausch auf verschiedenen Podien mit Experten und Vertretern von Start-ups. Der Austausch der Erkenntnisse und Ideen war lebhaft. Und am Ende gab es noch eine „Digital Journey“ zu zwei interessanten Start-ups.
Michael Binder-Pfaff (2. v. l.) und Lina Gebhardt-Gronbach (3. v. l.) erzählten offen von ihrer Zeit als Nachfolger im Familienunternehmen. Beide starteten unter eher ungewöhnlichen Voraussetzungen: Binder-Pfaff wurde als Erwachsener vom Firmeninhaber adoptiert. Gebhardt-Gronbach hatte zunächst etwas völlig anderes angestrebt und Medizin studiert. Andreas Wiedemann (l.) von der Kanzlei Hennerkes, Kirchdörfer & Lorz begleitete das Gespräch als Rechtsexperte mit langjähriger Erfahrung als Beirat in vielen Familienunternehmen. Das Gespräch moderierte Stefan Heidbreder (r.).
Über Innovationsfinanzierung und die Bedeutung von Venture Capital diskutierte Dr. Klaus Hommels, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung der Lakestar Advisors GmbH mit diesem Podium:
Dr. Moritz Kübel, CEO der Perpetual Investors GmbH, Florian Schauenburg, Geschäftsführender Gesellschafter der Schauenburg International Group, und Alexander Schemann, Geschäftsführender Gesellschafter der Armira Beteiligungen. Moderiert hat Madeleine Jahr, Managing Director bei Houlihan Lokey.
Hommels‘ Kernaussage: „Unsere Volkswirtschaft braucht das Venture Capital, um den nächsten Mittelstand zu finanzieren.“ Die Vertreter der Family Offices berichteten aus Sicht der Investoren, wie sie ihre Ziele und Strategien finden und umsetzen.
Ulrich Dietz (GFT Technologies), Florian Heinemann (Project A Ventures) und Tobias Ragge (HRS) diskutierten mit Prof. Alwine Mohnen (TU München) über Recruiting und die Arbeitswelt im digitalen Zeitalter: Die HR-Arbeit ist schneller, anspruchsvoller und globaler geworden. Remote-Arbeitsplätze sind nicht mehr wegzudenken und Führung muss neu definiert, Eigenverantwortung mehr gefördert werden.
Über die Zukunftsfähigkeit des Familienunternehmens diskutierten (v. l. n. r.): Moritz Ritter, Vorsitzender des Beirats der Ritter Energie- & Umwelttechnik, Christoph Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung der dm drogerie markt GmbH, und Lennart Schulenburg, Geschäftsführender Gesellschafter der VisiConsult X-ray Systems & Solutions. Es moderierte Stefan Heidbreder.
Zukunftsfähigkeit heißt Wachstumspotenzial bewahren und sich an Veränderungen anpassen – ihnen zuvorkommen. „Revolutionär denken, aber evolutionär handeln“, sagte Christoph Werner und meinte damit, revolutionäre Zukunftsvisionen zu haben, diese aber nicht durch plötzliche Brüche im Unternehmen anzustreben. Die Mitarbeitenden müssen in Veränderungsprozesse eingebunden werden.
Das Hauptstadtforum der Stiftung Familienunternehmen bringt jüngere Gesellschafter von Familienunternehmen mit Gründern zusammen. Sie tauschen sich aus über zentrale Zukunftsthemen: digitale Transformation, Ownership, neue Geschäftsmodelle, New Work oder Virtual Reality.