Daten, Fakten, Zahlen zu Familienunternehmen

München, den 3. September 2025. Die Stiftung Familienunternehmen hat im Jahr 2006 begonnen, grundlegende Zahlen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Familienunternehmen ermitteln zu lassen. Seither werden diese regelmäßig aktualisiert. Die aktuellen Erkenntnisse beruhen auf der 7. Auflage der Studie der Stiftung Familienunternehmen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Familienunternehmen.

Die Studie basiert auf dem Mannheimer Unternehmenspanel mit Daten zu über 3 Millionen deutschen Unternehmen.

Es wird unterschieden zwischen familienkontrollierten und eigentümergeführten Unternehmen.

  1. Familienkontrollierte Unternehmen: Ein Unternehmen gilt als familienkontrolliert, wenn es von einer überschaubaren Anzahl von natürlichen Einzelpersonen kontrolliert wird. Eigentum und Leitung müssen dabei nicht notwendigerweise übereinstimmen. Diese Definition ist die in der Öffentlichkeit wie auch in der wissenschaftlichen Literatur gebräuchlichste.
  2. Eigentümergeführte Unternehmen: Diese Unternehmen werden von einer überschaubaren Anzahl natürlicher Personen kontrolliert und wenigstens einer der Eigentümer hat auch die Leitung des Unternehmens inne.
Grafik zum Gewicht der Familienunternehmen in der deutschen Wirtschaft. Familienkontrollierte Unternehmen stellen 88 % aller Unternehmen, sichern 58 % der Gesamtbeschäftigung und erwirtschaften 46 % des Gesamtumsatzes. Eigentümergeführte Familienunternehmen machen 86 % aller Unternehmen aus, beschäftigen 54 % aller Mitarbeitenden und erzielen 43 % des Umsatzes. Quelle: Stiftung Familienunternehmen, 2025.
Gewicht der Familienunternehmen in der deutschen Wirtschaft.
© Stiftung Familienunternehmen, 2025

Je nach Definition variiert die quantitative Bedeutung der Familienunternehmen in der Volkswirtschaft:

  1. Familienkontrollierte Unternehmen: 88 Prozent aller deutschen Unternehmen sind familienkontrollierte Unternehmen. Sie erzielen 46 Prozent der Umsätze und stellen zirka 58 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland.
  2. Eigentümergeführte Unternehmen: 86 Prozent des gesamten Unternehmensbestands sind eigentümergeführte Unternehmen, 54 Prozent aller Beschäftigten in der deutschen Volkswirtschaft arbeiten hier. Eigentümergeführte Familienunternehmen tragen 43 Prozent zum deutschen Gesamtumsatz bei.
Grafik zum Anteil von Familienunternehmen nach Umsatzklassen. Bei Unternehmen mit unter 1 Mio. Euro Umsatz sind 91 % familienkontrolliert und 89 % eigentümergeführt. In der Klasse 1 bis unter 2 Mio. Euro beträgt der Anteil 87 % bzw. 85 %, bei 2 bis unter 10 Mio. Euro 80 % bzw. 76 %, bei 10 bis unter 50 Mio. Euro 63 % bzw. 60 % und bei 50 Mio. Euro und mehr 32 % bzw. 29 %. Quelle: Stiftung Familienunternehmen, 2025.
Anteil Familienunternehmen nach Umsatzklassen.
© Stiftung Familienunternehmen, 2025

Die deutsche Volkswirtschaft zeichnet sich im Vergleich zu vielen anderen Industrienationen durch auffallend viele sehr große Familienunternehmen aus. 32 Prozent der Unternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Umsatz sind Familienunternehmen.

Im Baugewerbe sind 96 Prozent der Unternehmen familienkontrolliert, im Handel 92 Prozent.

Regional liegt der Anteil in den neuen Bundesländern über dem Bundesdurchschnitt, mit Thüringen an der Spitze (92 Prozent), während die Stadtstaaten Berlin (82 Prozent), Bremen (81 Prozent) und Hamburg (78 Prozent) niedrigere Werte aufweisen.

Die Grafik zeigt die weltweite Beschäftigung der TOP 500 Familienunternehmen im Vergleich zu allen NICHT-Familienunternehmen im DAX-40. Im Jahr 2022 beschäftigten die Familienunternehmen weltweit 6,4 Millionen Menschen, große NICHT-Familienunternehmen des DAX lediglich 3,4 Millionen Menschen.
Die TOP 500 Familienunternehmen beschäftigten in 2022 weltweit ungefähr 3 Millionen mehr Menschen als die großen NICHT-Familienunternehmen im DAX-40 (hier als DAX-33-Unternehmen dargestellt)
© Stiftung Familienunternehmen, 2025

Die 500 größten Familienunternehmen

  • Bei den TOP 500 Familienunternehmen (nach Umsatz und Beschäftigung) waren weltweit im Jahr 2022 mehr als sechs Millionen Personen angestellt.
  • Der Gesamtumsatz der 500 umsatzstärksten Familienunternehmen wuchs von 2013 auf 2022 von 1.098 auf 1.786 Milliarden Euro.
Beschäftigungsentwicklung der TOP 500 Familienunternehmen und der DAX-33-Unternehmen von 2013 bis 2022. Während die Familienunternehmen im betrachteten Zeitraum 620.000 neue Arbeitsplätze schufen, bauten die DAX-33-Konzerne 57.000 Stellen ab.
Zwischen 2013 und 2022 schufen die TOP 500 Familienunternehmen 620.000 neue Arbeitsplätze.
© Stiftung Familienunternehmen, 2025

Auch mit Blick auf Deutschland verzeichnen die TOP 500 Familienunternehmen zwischen 2023 und 2022 insgesamt einen deutlichen Beschäftigungszuwachs, während die 33 NICHT-Familienunternehmen im DAX-40 Beschäftigung abbauten.

In Zahlen:

  • Zwischen 2013 und 2022 schufen die TOP 500 Familienunternehmen in Deutschland 620.000 neue Arbeitsplätze. 320.000 neue Arbeitsstellen würden hierbei allein durch die 33 größten Familienunternehmen geschaffen.
  • Im selben Zeitraum bauten die 33 Nicht-Familienunternehmen des DAX 57.000 Stellen ab, wobei der
    Rückgang der Inlandsbeschäftigung bei den DAX-Unternehmen erst seit dem
    Jahr 2019 kontinuierlich erfolgte. In den Jahren davor bauten auch diese Unternehmen noch Inlandsbeschäftigung auf.

Im Mittel wuchs die Beschäftigung in der betrachteten Dekade bei den TOP 500 Familienunternehmen also um 2,7 Prozent und sank um 0,5 Prozent bei den 33 NICHT-Familienunternehmen im DAX-40.

Das Liniendiagramm zeigt die Entwicklung der Unternehmenssteuerzahlungen der TOP 500 Familienunternehmen und DAX-Konzerne in Milliarden Euro von 2010 bis 2018. Beide Kurven steigen im Verlauf an, wobei die Familienunternehmen die DAX-Konzerne 2014 überholen und ab 2015 konstant höhere Unternehmenssteuern zahlen als die DAX-Konzerne. 2018 zahlen die Familienunternehmen rund 15 Milliarden Euro Steuern, während die DAX-Konzerne knapp unter 14 Milliarden Euro liegen.
Entwicklung der Unternehmenssteuern der TOP 500 Familienunternehmen im Vergleich zu den Dax-Unternehmen. Ab 2014 zahlen die TOP 500 Familienunternehmen höhere Unternehmenssteuern als die DAX-Konzerne.
© Stiftung Familienunternehmen, 2022

Der Beitrag der Familienunternehmen zum Steueraufkommen

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der großen Familienunternehmen lässt sich auch an ihrem Beitrag zum Ertragsteueraufkommen ablesen. Das ifo Institut hat im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen die steuerliche Belastung der 500 größten Familienunternehmen in Deutschland und der nicht-familienkontrollierten DAX-Konzerne verglichen. In absoluten Zahlen wird das Ertragsteueraufkommen der 500 größten Familienunternehmen von den Wissenschaftlern für die Jahre 2010 bis 2018 im Inland auf durchschnittlich zwölf Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Die inländischen Unternehmenssteuerzahlungen der DAX 27 liegen im Durchschnitt um 100 Millionen Euro niedriger als die inländischen Unternehmenssteuerzahlungen der TOP 500.

Die großen Familienunternehmen werden außerdem durch höhere Steuerquoten belastet. Die durchschnittliche Steuerbelastung der 500 größten deutschen Familienunternehmen liegt schon auf Unternehmensebene bei etwa 28 Prozent. Unter Berücksichtigung der Steuern auf Gesellschafterebene (Einkommensteuer der Gesellschafter von Personengesellschaften bzw. Abgeltungsteuer auf Ausschüttungen von Kapitalgesellschaften) errechnet sich eine durchschnittliche Belastung von fast 38 Prozent. Erträge der DAX-Konzerne, die keine Familienunternehmen sind, sind unter Berücksichtigung der Besteuerung der Gesellschafter dagegen nur mit gut 26 Prozent belastet.

Das Diagramm zeigt die Entwicklung des Steueraufkommens in Deutschland von 1998 bis 2017, gemessen in Milliarden Euro. Die Umsatzsteuer (rot) und Lohnsteuer (grau) machen den größten Anteil aus, gefolgt von Unternehmenssteuern (blau), Verbrauchsteuern (gelb) und sonstigen Steuern (grün). Insgesamt steigen die Steuerbeträge über den Zeitraum kontinuierlich an.
Entwicklung des Steueraufkommens.
© Stiftung Familienunternehmen, 2022

Wie die Abbildung zeigt, hat die Bedeutung der Unternehmenssteuern am gesamten Steueraufkommen für die deutsche Wirtschaft deutlich zugenommen. Belief sich ihr Anteil an den gesamten Steuereinnahmen im Jahr 1998 noch auf 16 Prozent, ist dieser 2017 auf 23 Prozent angestiegen. In absoluten Zahlen erhöhte sich der Steuerbeitrag aus Unternehmenssteuern von knapp 68 Milliarden Euro auf fast 170 Milliarden Euro. Der Anteil der Lohnsteuer ist dagegen von 31 Prozent auf 27 Prozent gesunken, die Anteile der Umsatzsteuer, Verbrauchsteuern und der sonstigen Steuern blieben relativ konstant bei 24 Prozent, 17 Prozent und elf Prozent.

Das Säulendiagramm zeigt den prozentualen Zuwachs von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen zwischen 2009 und 2018. Beim Median liegt der Zuwachs von Familienunternehmen bei 54 %, während Nicht-Familienunternehmen nur 21 % erreichen. Beim Mittelwert beträgt der Zuwachs von Familienunternehmen 77 % im Vergleich zu 63 % bei Nicht-Familienunternehmen.
Beschäftigungszuwachs in dem Zeitraum 2009 bis 2018 in Familienunternehmen höher als bei Nicht-Familienunternehmen.
© Stiftung Familienunternehmen, 2022

Börsennotierte Familienunternehmen in Deutschland

In der deutschen Volkswirtschaft stellen Familienunternehmen ein bedeutendes Phänomen am Kapitalmarkt dar, wie eine Studie der Stiftung Familienunternehmen aus dem Jahr 2019 darlegt:
Etwa 40 Prozent der börsennotierten Unternehmen sind demnach Familienunternehmen. Sie sind für etwa 30 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung im CDAX verantwortlich.
Die Studie basiert auf der Gesamtheit aller zwischen 2009 und 2018 im CDAX notierten Unternehmen. Finanz- und Immobilienunternehmen wurden aus Vergleichbarkeitsgründen nicht berücksichtigt, womit der Datensatz 475 Unternehmen umfasst.
Interessante Unterschiede zwischen Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen zeigen sich hinsichtlich des Beschäftigungswachstums im Betrachtungszeitraum 2009 bis 2018. Hierbei weisen Familienunternehmen im Mittelwert ein deutlich schnelleres Wachstum auf als Nicht-Familienunternehmen. Im Median verzeichnen Familienunternehmen ein stärkeres Wachstum von 54 Prozent im Vergleich zu den 21 Prozent für Nicht-Familienunternehmen.

Das Diagramm vergleicht den Return on Equity (die Eigenkapitalrendite) von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen basierend auf zwei Definitionen: der Founding-Family-Definition und der Substantial Family Influence (SFI_mod). Bei der Founding-Family-Definition liegen der Mittelwert (2,2 % vs. 1,8 %) und der Median (9,1 % vs. 8,2 %) der Familienunternehmen über denen der Nicht-Familienunternehmen. Nach der SFI_mod-Definition zeigt sich ein ähnliches Bild: Familienunternehmen erzielen deutlich höhere Werte im Mittel (8,2 % vs. 0,2 %) und im Median (9,8 % vs. 8,1 %).
Familienunternehmen erzielen im Mittel und Median eine (leicht) höhere Eigenkapitalrendite im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen.
© Stiftung Familienunternehmen, 2022

Auch gemessen an den Kennzahlen Return on Assets (Gesamtkapitalrendite) sowie Return on Equity (Eigenkapitalrendite) schneiden Familienunternehmen besser ab. Dabei zeigt sich, dass die positiven Effekte mit wachsendem Familieneinfluss zunehmen. Die Ergebnisse, bezogen auf den Return on Equity und den Return on Assets, sind deutlich höher, wenn eine engere Definition Anwendung findet, die von einem besonders starken Familieneinfluss ausgeht (modifizierte „Substantial Family Influence“-Definition oder SFImod).

Nach der engen Definition (SFImod) erzielten börsennotierte über den Untersuchungszeitraum einen durchschnittlichen Total Return (Aktien- zzgl. Dividendenrendite) von jährlich 23,2 Prozent. Nicht-Familienunternehmen kamen hingegen nur auf eine Rendite von 15,2 Prozent. Nach der weiter gefassten Definition von Familienunternehmen ist die Rendite ebenfalls höher, wenn auch nur leicht. Ohne Marktgewichtung ist kein Unterschied erkennbar.

Die TOP 500 Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men in Deutsch­land

nach Umsatz und Beschäftigung

Studie 18.11.25

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