Der Investitionsstandort Deutschland aus Sicht der Familienunternehmen
- Herausgeber
- Stiftung Familienunternehmen
- Veröffentlichung
- München, 2023
- Institut
- ifo Institut
- Isbn
- 978-3-948850-45-6
Akut versetzungsgefährdet
Großer Schwerpunkt des Jahresmonitors aus dem Oktober 2023 war die Frage, was Investitionen bremst und wohin sie fließen. Dabei zeigte sich, dass es nicht nur die schwache Konjunktur ist, die Familienunternehmen davon abhält, in Deutschland zu investieren. In erster Linie ist es die Regulierungsdichte. 90 Prozent der Befragten gaben an, dass diese ihre Investitionen mehr oder weniger stark dämpft.
Als ebenfalls abschwächend wurden die Faktoren Energiepreise und fehlende Fachkräfte bezeichnet – mit jeweils 80 Prozent. Danach folgten Arbeitskosten und Steuern, erst dann die Absatzlage. Digitalisierung, Finanzierung und Infrastruktur haben einen weniger starken Einfluss auf die Investitionsentscheidungen. Insgesamt bewerteten mehr als 60 Prozent der deutschen Familienunternehmen den Standort Deutschland mit der Note 4, 5 oder 6.
Familienunternehmen beim Einsatz von KI vorne
Im Detail ging es dieses Mal auch um das Thema Künstliche Intelligenz. Dabei zeigte sich, dass Familienunternehmen beim Einsatz von KI über dem Durchschnitt liegen. Bereits 55 Prozent der befragten Unternehmen nutzen sie oder planen ihren Einsatz. Zum Vergleich: Aus einer Erhebung des Statischen Bundesamtes geht hervor, dass insgesamt nur jeder achte Betrieb in Deutschland so weit ist, und auch bei größeren Betrieben mit mehr als 250 Mitarbeitern sind es nur 35 Prozent.
Für knapp 16 Prozent der befragten Familienunternehmen ist allerdings KI nicht relevant. Etwa 27 Prozent setzen die Technologie gar nicht ein. Die Gründe sind ähnlich wie bei den Nicht-Familienunternehmen. Auch hier spielen die stark gestiegenen Energiekosten, die hohe Inflation, Bürokratielasten sowie Lieferengpässe eine große Rolle. Durch die damit verbundenen Belastungen gibt es bisher kaum Raum, über neue Technologien nachzudenken.
Grundlage der Erhebungen für den Jahresmonitor ist die Datenbank FamData. Sie wird für die Stiftung beim ifo Institut geführt und enthält Daten von mehr als 12.000 Unternehmen, die Hälfte davon Familienunternehmen.