Freies Unternehmertum und staatliche Lenkung

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht

Sind staatliche Lenkungsmaßnahmen sinnvoll und effizient? Oder gäbe es nicht andere Mittel, mit denen sich dieselben Ziele erreichen ließen? Diese beiden Fragestellungen bilden die Klammer des diesjährigen Jahresheftes des Wissenschaftlichen Beirats. Die Professoren Clemens Fuest, Udo Di Fabio und Gabriel Felbermayr nähern sich dem Thema jeweils unter einem anderen Blickwinkel und mit anderem Schwerpunkt.

Der Ökonom Fuest beschäftigt sich mit der Geschichte des Neodirigismus und den damit verbundenen Gefahren für den wirtschaftlichen Wohlstand. Um den verfassungsrechtlichen Aspekt des Themas kümmert sich der ehemalige Verfassungsrichter Di Fabio. Und der Volkswirt Felbermayer fokussiert sich bei seinen Ausführungen auf das Beispiel Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.

Dabei kommt er zu einer eindeutig negativen Bewertung: Die angestrebte Verbesserung der Menschenrechtslage in den Entwicklungsländern, betont Felbermayr, wird durch die staatliche Lenkung „nicht nur gebremst, sondern schlimmstenfalls (zumindest teilweise) rückgängig gemacht“.

Wenn man Krisensituationen außen vorlässt, ist die Effizienz staatlicher Eingriffe zu bezweifeln, so die Wissenschaftler. Sie sehen eine Überforderung der Unternehmen und warnen vor erheblichen Wohlfahrtsverlusten.

Die Experten wünschen sich aber nicht nur mehr Zurückhaltung des Staates und plädieren für mehr Eigenverantwortung und Freiheit, sie zeigen gleichzeitig auch marktwirtschaftliche Alternativen auf.

Insgesamt besteht der wissenschaftliche Beirat der Stiftung Familienunternehmen aus sechs Mitgliedern, die die Arbeit der Stiftung begleiten. In unterschiedlicher Besetzung schreiben sie für das Jahresheft über aktuelle Themen, die Familienunternehmen beschäftigen.