Länderindex Familienunternehmen
- Herausgeber
- Stiftung Familienunternehmen
- Veröffentlichung
- München, 2023
- Institut
- ZEW Mannheim
- Isbn
- 978-3-948850-24
Standortqualität bietet erheblichen Anlass zur Sorge
Die steuerlichen Bedingungen müssen besser, Genehmigung und Durchführung öffentlicher Investitionsvorhaben schneller werden. Und gegen Fachkräftemangel braucht es eine Wende in der Bildungspolitik.
Das sind nur drei der Schlüsse, die die Verfasser aus dem aktuellen Länderindex Familienunternehmen ziehen. Die Anfang 2023 veröffentlichte Untersuchung erscheint bereits zum neunten Mal. Die erste Einordnung des Standorts Deutschland im internationalen Vergleich durch das ZEW in Mannheim erfolgte bereits 2006, die letzte vor drei Jahren.
Dabei interessant: Krisen zu bewältigen, fällt Deutschland aufgrund einer vergleichsweise geringen Verschuldung zwar leichter als anderen Ländern. Aber das ist auch der einzig klare Vorteil. Ansonsten zeigt sich in dem Vergleich von insgesamt 21 Industriestaaten: Deutschland kann mit Spitzenstandorten in Nordamerika, Westeuropa und Skandinavien kaum noch mithalten.
Auf fast 300 Seiten zeigt die Untersuchung detailliert auf, welche Nachteile Deutschland in den einzelnen Feldern wie Steuerbelastung oder Infrastruktur hat, und zieht ein eindeutiges Resümee: „Der Befund zur Position Deutschlands bietet erheblichen Anlass zur Sorge.“ Gleichzeitig werden aber auch Hinweise gegeben, wie sich die Standortfaktoren verbessern lassen. Es gibt es Chancen zur Umkehr.
Der Länderindex wird als gewogener Durchschnitt von sechs Subindizes errechnet: Steuern, Arbeit, Regulierung, Finanzierung, Infrastruktur und Investitionen, Energie. Angeführt wird die Rangliste von den USA, Kanada, Schweden und der Schweiz. Deutschland steht auf Platz 18, vier Plätze schlechter als beim Länderindex 2020.