Familienunternehmen haben gute Chancen, Mitarbeiter zu halten

Stärken bei Atmosphäre und Teamzusammenhalt
Das Balkendiagramm zeigt die Motivatoren für eine längere Verweildauer von Mitarbeitern in Unternehmen, aufgeteilt in verschiedene Kategorien. In der Kategorie Arbeitsumfeld und Organisation sind eine angenehme Arbeitsatmosphäre (20,9 %) und flexible Arbeitszeiten (18,0 %) besonders wichtig. Im Bereich Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten spielen Weiterbildungen, Zusatzqualifikationen und Coachings (36,6%) sowie Aufstiegsmöglichkeiten (23,9%) eine Rolle. Bei Gesundheit und Freizeit sind es Mental Health (20,8%) und ein Sabbatical (17,9%), dicht gefolgt von Sportangeboten (17,2%). In der Kategorie Kultur und Kommunikation sind eine gute Arbeitsatmosphäre und Teamzusammenarbeit (24,1%) sowie eine klare und transparente Kommunikation entscheidend (22,4%). Zuletzt werden bei Vorteilen und Benefits häufig Bonuszahlungen (21,4%) als Motivatoren genannt.
Motivatoren für eine längere Verweildauer © Stiftung Familienunternehmen, 2024

Einmal gefundene Mitarbeiter zu halten, das ist entscheidend auf einem Arbeitsmarkt, auf dem Fachkräfte nur schwer zu finden sind. Eine Umfrage der TU München zeigt die Bedeutung von flexiblen Arbeitszeitmodellen und – guter Stimmung.

München, den 5. Juli 2024. Familienunternehmen haben offensichtlich einen inhärenten Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt. Das zeigt eine neue Umfrage der TU München unter jungen Fach- und Führungskräften auf den „Karrieretagen Familienunternehmen“ des Jahres 2023. Hinsichtlich guter Arbeitsatmosphäre und Teamgeist schätzten 77 Prozent der Befragten große Familienunternehmen im Vergleich zu großen Nicht-Familienunternehmen als besser ein. Gleichzeitig erhielt der Aspekt Atmosphäre den höchsten Wert unter den Bleibefaktoren.

Die Stiftung Familienunternehmen lässt auf den Karrieretagen Familienunternehmen regelmäßig Befragungen durch die TU München durchführen. Auf den drei Karrieretagen des vergangenen Jahres haben rund 400 junge Berufstätige an der Umfrage teilgenommen, und zwar mehrheitlich Master- oder Bachelorabsolventen in den Bereichen Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften, überwiegend mit mehr als zwei Jahren Berufserfahrung.

Das Kreisdiagramm visualisiert die Hauptgründe für einen Arbeitgeberwechsel, basierend auf einer Umfrage mit 552 Personen. Am häufigsten wird die Unzufriedenheit mit den eigenen Entwicklungsmöglichkeiten (17,8%) und mit der Unternehmensführung oder den direkten Vorgesetzten genannt (17,2%). Weitere wichtige Gründe sind ein besseres alternatives Jobangebot (15,8 %) und Unzufriedenheit mit dem Gehalt (13,0 %). Die Unzufriedenheit mit der Arbeitsatmosphäre (11,4 %) und den Tätigkeiten (10,9 %) spielen ebenfalls eine Rolle. Flexible Arbeitsmodelle fehlen 4,5% der Befragten. Die Ergebnisse zeigen, dass Entwicklungschancen und die Führungskultur entscheidende Faktoren für die Mitarbeiterzufriedenheit sind.
Gründe für den Arbeitgeberwechsel © Stiftung Familienunternehmen, 2024

Dreiviertel von ihnen hat den Arbeitgeber schon einmal gewechselt. Der meistgenannte Grund dafür war die Unzufriedenheit mit den eigenen Entwicklungsmöglichkeiten (18 Prozent), dicht gefolgt von der Unzufriedenheit mit der Führung (17 Prozent). Erst an dritter Stelle folgt das bessere alternative Jobangebot (16 Prozent).

Die Gründe, einem Arbeitgeber treu zu bleiben, sind laut Umfrage anders gelagert. Ganz oben auf der Wunschliste der Bewerber stehen Weiterbildungen und Coachings, flexible Arbeitszeiten und Angebote zu psychischer Gesundheit. Eine Mehrheit der Altersgruppe unter 35 Jahren zieht nicht-monetäre Anreize den monetären vor, um sich langfristig an den Arbeitgeber zu binden.

Längere Bindung erwünscht

Zwar bestätigt die Umfrage die Erkenntnisse früherer Jahre: Dass die jungen Leute tendenziell weniger gerne für die Arbeit umziehen (nur noch 71 Prozent), dass sie Home-Office und flexible Arbeitszeiten schätzen, selbst aber zeitliche Flexibilität nur begrenzt anbieten möchten. Doch neu ist das Ergebnis, dass sie ihrem Arbeitgeber durchaus eine Weile treu bleiben wollen, gerade die jungen: 61 Prozent derer, die vier bis sechs Jahre bei ihrem nächsten Arbeitgeber tätig sein möchten, sind jünger als 35 Jahre.

Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen: „Die Umfrage zeigt, dass Familienunternehmen selbst viel tun können, um ihre Mitarbeiter an sich zu binden. Dabei haben sie aus Sicht der jungen Leute offenbar eine gute Ausgangslage. Und: Weiterbildung ist ein wesentlicher Faktor, um die Mitarbeiter zu motivieren.“

Mit­ar­bei­ter­bin­dung in Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men: Die Ar­beit­neh­mer­per­spek­ti­ve

Auswertung der Schwerpunktbefragung auf den Karrieretagen Familienunternehmen 2023

Der Karrieretag Familienunternehmen ist eine gemeinsame Initiative führender Familienunternehmer, des Entrepreneurs Club und der Stiftung Familienunternehmen. Inhaber und Personalentscheider lernen hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte kennen. Schirmherr ist der Bundeswirtschaftsminister.

Cor­ne­lia Knust​

Leiterin Kommunikation​
Cornelia Knust

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