Der EU-Vorschlag zum Country-by-Country Reporting im Internet
- Herausgeber
- Stiftung Familienunternehmen
- Veröffentlichung
- München, 2021
- Institut
- ZEW Mannheim
- Isbn
- 978-3-942467-89-6
Hohe Kosten - wenig Nutzen
Schon des Längeren wird in der Öffentlichkeit debattiert, ob und wie sich mögliche Gewinnverlagerungen multinationaler Unternehmen verhindern oder verringern lassen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die vorliegende Studie vor allem mit der Frage, ob der bereits praktizierte Austausch von Steuerdaten zwischen den Finanzbehörden (Country-by-Country Reporting, CbCR) ausreicht. Und ob ein von der finnischen EU-Ratspräsidentschaft vorgelegter Vorschlag, der noch darüber hinausgeht, weitere Verbesserungen bringen würde.
Demnach sollen große europäische Unternehmen dazu verpflichtet werden, ihre wirtschaftlichen Aktivitäten sowie ihre erzielten Gewinne und die darauf entrichteten Steuern länderweise der Allgemeinheit offenzulegen.
Die Studienautoren stellen klar: Die mit einem öffentlichen Reporting verbundenen Kosten der Unternehmen würden den allgemeinen Nutzen wohl übersteigen. Wobei es dabei weniger um die direkten Kosten geht als vielmehr um „die möglichen impliziten Kosten aus Wettbewerbsverzerrungen und Standortnachteilen, die insbesondere größere Familienunternehmen treffen werden“.
Darüber hinaus machen sie zum einen darauf aufmerksam, dass das tatsächliche Ausmaß an Gewinnverlagerung nach wie vor höchst umstritten ist. Zum anderen weisen sie darauf hin, dass eine Einschränkung der Gewinnverlagerungsmöglichkeiten auch eine merkliche Verringerung realer Investitionen in einigen Industrieländern zur Folge haben könnte.