Listed Family Firms in Europe
- Herausgeber
- Stiftung Familienunternehmen
- Veröffentlichung
- München, 2022
- Isbn
- 978-3-948850-17-3
Familienunternehmen wirtschaften erfolgreicher
Welche Bedeutung haben börsennotierte Familienunternehmen in Europa? Was zeichnet sie aus, und was leisten sie? Um diese Fragestellungen beleuchten zu können, stützt sich die vorliegende Studie auf einen enormen Datensatz aus 17 europäischen Ländern. Laut Autoren ist es sogar der größte seiner Art. Konkret betrachten sie 6.702 zwischen 2007 und 2020 untersuchte börsennotierte Unternehmen der Realwirtschaft.
Entsprechende Aufmerksamkeit verdienen die Ergebnisse, die aufzeigen, dass börsennotierte Familienunternehmen am Kapitalmarkt eine wesentliche Größe darstellen. 2020 beispielsweise machten sie 32 Prozent aller börsennotierten Unternehmen aus. Über den gesamten Zeitraum betrachtet waren es zwischen 29 und 34 Prozent.
Im direkten Vergleich mit Nicht-Familienunternehmen zeigt sich, dass börsennotierte Familienunternehmen langfristiger und erfolgreicher wirtschaften. Wobei die Performance umso besser ist, je größer der Einfluss der Gründerfamilie ist. Gleichzeitig zeigt die Studie aber auch, dass es in den Ländern Europas duetliche Unterschiede gibt – sowohl was den Anteil insgesamt betrifft als auch ihre Verteilung über die Branchen.
Interessant ist zudem, dass die Autoren auch die verschiedenen Definitionen von Familienunternehmen betrachten. Das ist einerseits die der EU-Kommission, die ein börsennotiertes Unternehmen als Familienunternehmen definiert, wenn eine Person oder eine Familie aufgrund ihres Anteils am Gesellschaftskapital mindestens 25 Prozent der Entscheidungsrechte hält. Sie ist Grundlage der Studie.
Für eine detailliertere Betrachtung ziehen sie aber auch die Founding-Family-Definition heran und zeigen auf, welche Unterschiede sich hieraus ergeben. Nach dieser Definition handelt es sich um ein Familienunternehmen, wenn die Familie, die 25 Prozent der Entscheidungsrechte hält, mit einem der Gründer verwandt ist.