Zur Debatte über die Einführung einer Nettovermögensteuer in Deutschland
- Herausgeber
- Stiftung Familienunternehmen
- Veröffentlichung
- München, 2021
- Institut
- ifo Institut
- Isbn
- 978-3-948850-04-3
Druck auf das Bruttoinlandsprodukt
Hintergrund der vorliegenden Studie ist die öffentliche Diskussion um die Wiedereinführung einer Nettovermögensteuer oder einer einmaligen Vermögensabgabe, die die fiskalischen Lasten der Coronakrise mindern soll. Studienautor Prof. Clemens Fuest warnt: Die Krise würde eher verstärkt, und nach acht Jahren mit Vermögensteuer wäre das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 6,2 Prozent niedriger als ohne Vermögensteuer.
Zudem sei eine solche Steuer oder Abgabe auch ungerecht. Denn damit ginge Deutschland einen Sonderweg und belastete Unternehmen mit krisen- oder branchenbedingt geringeren Renditen über Gebühr. Zudem wäre sie schwer zu erheben und setzte Anreize, Kapital ins Ausland zu verlagern.
Gleichzeitig bezweifelt die Studie, dass angesichts einer beherrschbaren Krise durch die Coronapandemie überhaupt über eine Vermögensteuer nachgedacht werden müsse. Auch wenn die Unternehmen teils hart getroffen seien: Die Umverteilung zwischen Verlierern und Gewinnern dieser Krise, so die Einschätzung des Autors, werde bereits über die Ertragsteuern organisiert.
Und auch die These, dass Vermögen in Deutschland zunehmend ungleich verteilt sei, wird durch die Untersuchung widerlegt. Sie zeigt auf, dass die Vermögensungleichheit seit 2007 konstant ist. Dass sich in internationalen Vergleichen oftmals eine Steigerung herauslesen lässt, erklärt sich laut Fuest damit, dass Vermögen in Form von Renten- und Pensionsansprüchen ausgeblendet wird. Dieses spielt in Deutschland aber eine größere Rolle als in anderen Ländern.