Die reformierte Wegzugsbesteuerung
- Herausgeber
- Stiftung Familienunternehmen
- Veröffentlichung
- München, 2022
- Institut
- Universität Halle-Wittenberg
- Isbn
- 978-3-948850-12-8
Wegzugsbesteuerung - eine unnötige Reform
Vom Kernanliegen der Wegzugsbesteuerung über die Einzelschritte im Gesetzgebungsverfahren bis hin zu den Rechtsfolgen: Auf fast 180 Seiten beschäftigt sich der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Professor Gerhard Kraft mit der rechtlichen Ausgestaltung und den daraus resultieren Konsequenzen der aktuellen Wegzugsbesteuerung. Sie wird fällig, wenn jemand Anteile an Kapitalgesellschaften besitzt und seinen Wohnsitz oder den gewöhnlichen Aufenthalt ins Ausland verlegt. Anfang 2022 wurde sie reformiert.
Der Sinn der Wegzugsbesteuerung liegt eigentlich darin, Kapitalflucht zu verhindern. Die Reform schießt aber nach Meinung vieler Experten weit über das Ziel hinaus. Und laut Kraft wäre sie nicht einmal nötig gewesen. Um sogenannte Umgehungstatbestände zu vermeiden, hätten auch kleine Eingriffe ins bestehende Gesetz genügt, so seine Überzeugung.
Anhand von vier konkreten Beispielen zeigt das Gutachten auf, wie radikal das aktuelle Gesetz in das Schicksal von Familien eingreift – und erläutert, warum es nicht nur gegen höherrangiges Recht der EU, sondern auch gegen Freiheits- und Gleichheitsrechte der deutschen Verfassung verstößt.
„Die aktuelle Regelung der Wegzugsbesteuerung“, so denn auch die eindeutige Forderung des Autors, „sollte eher früher als zu spät wieder in einen unionsrechtskonformen, verfassungsrechtlich stabilen Zustand überführt werden.“